Tischtennis-Regionalligist SG Marßel lässt dem 8:3 über Poppenbüttel nun ein 8:6 bei TuS Germania Schnelsen folgen
Von Klaus Grunewald
Marßel. Zweites Spiel, zweiter Sieg: Nach dem überraschenden 8:3-Erfolg über den SC Poppenbüttel zum Saisonstart der Tischtennis-Regionalliga der Damen hat die die SG Marßel auch die Auswärtspartie beim TuS Germania Schnelsen gewonnen. Der 8:6-Sieg fiel zwar knapp, nach den Worten von Teammanager Thomas Bienert aber verdient aus. Was auch die Bilanz in den Sätzen von 33:20 zugunsten der Nordbremerinnen unterstreicht.
Die Entscheidung in der Anna-Susanna-Stieg-Schulsporthalle fiel im 13. und damit vorletzten Spiel der Begegnung. Marßels Nummer vier, Klara Bruns, traf auf Schnelsens Nummer zwei, Daniela Hennig, gab nur einen Satz ab und setzte sich überraschend schnell mit 3:1 durch. Die SG Marßelführte mit 7:6 und hatte den Gesamtsieg so gut wie in der Tasche. Denn im letzten Match des Tages traf die für Marßel an Position zwei spielende 17 Jahre alte Slowakin Katarina Belopotocanova auf Schnelsens Nummer vier Julietta Gez, die denn auch nicht den Hauch einer Chance hatte.
Der TuS Germania Schnelsen hatte damit auch sein drittes Regionalligaspiel mit 6:8 verloren, hätte sich gegen die SG Marßel aber auch leicht eine höhere Heimniederlage einhandeln können. Schließlich war schon zum Auftakt des Spieltages das Doppel-Match zwischen dem TuS-Duo Elena Uludintceva/Daniela Hennig und dem Marßeler Duo Jessica Boy/Klara Bruns hart umkämpft und ging knapp mit 3:2 Sätzen an die Gastgeber. Mit 3:2 setzte sich auch Schnelsens Nummer eins, Elena Uluidintceva, gegen Marßels Nummer eins, Elina Vakrusheva durch.
Die 21-jährige Ukrainerin stand zum ersten Mal für die SG Marßel an der Platte und hinterließ einen guten Eindruck. Sie gewann an der Seite von Belopotocanova das zweite Doppel mit 3:1 gegen Viet Thanh Tran und Julietta Gez sowie ihre Einzel gegen Daniela Hennig und Schnelsens Nummer drei, Viet Thranh, jeweils problemlos und ohne Satzverlust mit 3:0. Erstaunlich selbstbewusst präsentierte sich auch Katarina Belopotocanova gegen Schnelsens Spitzenspielerin Elena Uludintcova. Die 17-Jährige agierte lange Zeit auf Augenhöhe mit der Favoritin, musste sich aber nach vier hart umkämpften Sätzen letztlich 1:3 beugen.
Die weiteren Punkte für die Gäste sicherten Jessica Boy gegen Julietta Gez (3:0), Katarina Belopotocanova gegen Daniela Hennig (3:0) und Klara Bruns gegen Julietta Gez (3:0). Thomas Bienert hatte sich einen knappen Auswärtserfolg oder zumindest ein Unentschieden erhofft. Und seine Rechnung ging auf, weil ein Doppel gewonnen wurde und Klara Bruns mit ihrem Sieg im 13. Spiel des Tages die Tür zum Auswärtssieg weit öffnete. Sie revanchierte sich damit für die
etwas unglückliche 2:3-Niederlage gegen Viet Thanh Tran.
Die SG Marßel rangiert nun auf dem zweiten Tabellenplatz, steht aber am kommenden Sonnabend vor einer schweren Aufgabe. Um 15 Uhr macht der Tabellenerste, Füchse Berlin, seine Aufwartung in der Halle an der Landskronastraße. Teammanager Thomas Bienert: „Die Berlinerinnen nehmen die Favoritenrolle ein.“ Einen Tag später, dann um 12 Uhr, stellt sich zudem Hannover 96 II in Bremen-Nord vor.
TuS Germania Schnelsen – SG Marßel 6:8: Uludintceva/Hennig – Boy/Bruns 3:2 (11:5, 8:11, 11:4, 8:11, 11:9); Tran/Gez –Vakhrusheva/Belopotocanova 1:3 (11:9, 10:12, 8:11, 8:11); Uludintceva – Belopotocanova 3:1 (11:7, 7:11, 11:8, 11:8); Hennig – Vekhrusheva 0:3 (10:12:, 8:11, 5:11); Tran – Bruns 3.2 (11:9, 6:11, 11:9, 11:13, 11:6); Gez – Boy 0:3 (8:11, 4:11, 5:11); Uludintceva – Vakhrusheva 3:2 (12:10, 8:11, 11:9, 3:11, 12:10; Hennig – Belopotocabova 0:3 (5:11, 4:11, 7:11); Tran – Boy 3:1 (11:6, 6:11, 11:6, 11:4); Gez – Bruns 0:3 (10:12, 6:11, 1:11); Tran – Vakhrusheva 0:3 (10:12, 6:11, 1:11); Uluditceva – Boy 3:1 (11:8, 8:11, 11:8, 11:2); Hennig – Bruns 1:3 (8:11, 10:12, 11:6, 7:11); Gez, Belopotocanova 0:3 (4:11, 1:11, 8:11) GRU

Ohne Topspielerin Elina Vakrusheva den favorisierten SC Poppenbüttel klar mit 8:3 bezwungen
Marßel. Die SG Marßel hat zum Auftakt der neuen Saison in der Tischtennis-Regionalliga Nord der Frauen einen echten Coup gelandet: Ohne ihre Nummer eins Elina Vakrusheva besiegten die Nordbremerinnen den favorisierten SC Poppenbüttel mit 8:3. Katarina Belopotocanova, Jennifer Bienert, Jessica Boy und Klara Bruns fuhren diesen ersten Erfolg ein.
Poppenbüttel trat ohne Afrika-Meisterin Funke Oshonaike und Jasmin Kersten an. Dafür schickte der Gast Larissa Schmidt, Melanie Greil, Anna Tietgens und Gina-Alicia Rieck ins Match. Jessica Boy und Klara Bruns verschafften den Gastgeberinnen mit einem 3:1-Sieg gegen das eigentlich stärkere Doppel Schmidt/Greil gleich mal ein bisschen Selbstvertrauen. „Das könnte Poppenbüttel verunsichert haben“, vermutete SG-Trainer Thomas Bienert. Katarina Belopotocanova und Jennifer Bienert führten in ihrem Doppel gegen Tietgens/Rieck auch bereits mit 2:0 in den Sätzen, ehe die Gäste zum 2:2 ausglichen. Doch im fünften Abschnitt rissen sich Belopotocanova/Bienert wieder zusammen und bescherten dem Heimteam mit einem 11:9 den 2:0-Vorsprung nach den Doppeln.
Katarina Belopotocanova behielt im Einzel gegen Melanie Greil im ersten Satz knapp die Oberhand, verlor im Anschluss aber den Faden. „Dann erfolgte eine kurze Umstellung im System“, berichtete Bienert. Die Konsequenz waren zwei deutliche Satzgewinne zum letztendlich ungefährdeten Triumph. Jennifer Bienert musste sich in der Partie gegen Larissa Schmidt nach einem deutlich verlorenen ersten Durchgang erst einmal kurz schütteln. „Dann hat Jenni eine passivere Variante in der Eröffnung gewählt. Ihre aggressiven Gegen-Topspins führten schließlich zu drei Satzgewinnen“, ließ ihr Vater Thomas Bienert wissen. Somit wuchs der Vorsprung auf ein komfortables 4:0 an.
Marßels Neuzugang Jessica Boy lieferte sich einen harten Kampf mit Gina Alicia Rieck. Alle Sätze fielen sehr knapp aus. „Jessica hat zu wenige Störaktionen gezeigt und in der Abwehr noch nicht die optimale Position gefunden“, urteilte ihr Coach. Klara Bruns habe im „Links-Links-Duell“ gegen Tietgens nach verlorenem ersten Satz weicher und mehr über den Körper gespielt. Daraus resultierte das 5:1. „Katarina Belopotocanova hat zudem Larissa Schmidt mit knallharten Bällen klar dominiert. Für Schmidt war es insgesamt ein gebrauchter Tag. Es lief nichts zusammen“, sagte Thomas Bienert.
Poppenbüttels Melanie Greil versuchte Jennifer Bienert das Leben mit einer Noppe auf der Vorhand schwer zu machen. Bienert kämpfte sich jedoch nach einem 0:2-Satzrückstand ins Spiel hinein, wehrte drei Matchbälle ab und schraubte den Vorsprung somit auf 7:1 in die Höhe. Jessica Boy war im Anschluss gegen die Nachwuchsspielerin Anna Tietgens chancenlos. Klara Bruns wurde gegen Gina Alicia Rieck nach gutem Beginn zu hektisch und leistete sich zu viele Fehler mit der Vorhand. Jessica Boy machte den Marßeler Sieg aber gegen die höher eingestufte Larissa Schmidt perfekt. „Jessica präsentierte sich deutlich besser in der Abwehr und kämpfte um jeden Ball“, freute sich Thomas Bienert. Die nächste Begegnung steht für die SG Marßel erst am Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr, auf dem Programm. Dann tritt die SGM bei TuS Germania Schnelsen an, der erst am kommenden Wochenende in die Saison startet.
SG Marßel – SC Poppenbüttel 8:3: Boy/Bruns – Schmidt/Greil 3:1 (11:9, 7:11, 11:9, 12:10); Belopotocanova/Bienert – Tietgens/Rieck 3:2 (11:6, 11:7, 9:11, 8:11, 11:9); Belopotocanova - Greil 3:1 (14:12, 5:11, 11:2, 11:9); Bienert – Schmidt 3:1 (5:11, 11:8, 11:7, 11:3); Boy – Rieck 2:3 (10:12, 11:9, 9:11, 12:10, 7:11); Bruns – Tietgens 3:1 (10:12, 11:4, 11:7, 11:8); Belopotocanova – Schmidt 3:0 (11:3, 11:7, 11:5); Bienert – Greil 3:2 (2:11, 9:11, 11:9, 11:2, 15:13); Boy – Tietgens 0:3 (9:11, 6:11, 4:11); Bruns – Rieck 1:3 (11:6, 9:11, 9:11, 7:11); Boy – Schmidt 3:1 (5:11, 11:9, 11:8, 11:5) KH

Aus "Die Norddeutsche" vom 12.09.2017